Hypothermie wird schon seit längeren im Rahmen der Intensivtherapie beim isolierten Schädel-Hirntrauma (SHT) diskutiert. Nun legten Ellie M. Crompton und Kollegen eine neue Metaanalyse zu diesem Thema auf:
Crompton EM, et al. Meta-Analysis of Therapeutic Hypothermia for Traumatic Brain Injury in Adult and Pediatric Patients. Crit Care Med 2017; 45:575–583
Kurz zusammengefasst:
- in ihrer Analyse fanden die Autoren 41 Studien mit erwachsenen Patienten (n=3,109; Alter: 18–81 Jahre) and 8 Studien mit pädiatrischen Patienten (n=454; Alter: 3 Monate-18 Jahre)
- Bei Erwachsenen fand sich im Vergleich mit normothermen Patienten
- eine 18% Reduktion der Mortalität bei Anwendung einer Hypothermie
(Risk Ratio: 0,82; 95% CI, 0,70–0,96; p=0,01) - eine 35% Verbesserung im neurologischen Behandlungsergebnis
(Risk Ratio: 1,35; 95% CI, 1,18–1,54; p<0,00001). - die optimale Behandlungsstrategie bei erwachsenen Patienten ist eine minimale Temperatur von 33°C für 72 Stunden mit nachfolgender spontaner (natürlicher) Wiedererwärmung
- eine 18% Reduktion der Mortalität bei Anwendung einer Hypothermie
- Bei pädiatrischen Patienten zeigte sich ein gegenteiliges Ergebnis mit
- einem 66% Anstieg in der Mortalität
(Risk ratio, 1,66; 95% CI, 1,06–2,59; p=0,03) - einer nur marginalen Verschlechterung des neurologischen Behandlungsergebnises
(Risk Ratio, 0,90; 95% CI, 0,80–1,01; p=0,06).
- einem 66% Anstieg in der Mortalität
- Schlussfolgerung der Autoren: Hypothermia ist bei erwachsenen Patienten mit Schädel-Hirntrauma als benefiziell anzunehmen, kann aber bei Kindern nicht empfohlen werden.
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