prähospitale Kindernarkose – gecheckt

Unter der Überschrift „Aktionsplan Sichere Notfallnarkose bei Kindern“ hat eine Autorengruppe der Arbeitsgemeinschaft Notärzte Norddeutschland (AGNN) im aktuellen Heft von „Der Notarzt“ eine Checkliste publiziert um prähospitale Kindernarkosen sicherer zu machen.

Trappe U, Reifferscheid F, Thiele J, Hoedtke J, Jung P

Aktionsplan Sichere Notfallnarkose bei Kindern

Der Notarzt 2016; 32: 244–53. http://doi.org/10.1055/s-0042-117356

Dabei gehen die Kollegen strukturiert vor und bieten tatsächlich eine im Text Schritt für Schritt erläuterte Checkliste. Sie beginnen diese Checkliste mit einer frühzeitigen Oxygenierung, um optimale Bedingungen zu erzielen, und in einem zweiten Schritt kritisch und in aller (im Notfall möglichen) Ruhe die Indikation zur Narkose zu überdenken – dazu werden absolute und relative Indikationen unterschieden.

Für die Planung einer kindlichen Notfallnarkose werden Hilfsmittel (wie z.B. Paulino-System®, pädiatrisches Notfalllineal®, Gnom®, Kindersicher® o.ä.) empfohlen, um Tubusgrößen und Medikamentendosierungen zu ermitteln. Eine tatsächliche Empfehlung zur Medikation wird allerdings nicht gegeben. Dafür wird explizit dargestellt, dass im Unterschied zu erwachsenen Patienten bei der Rapid Sequence Induction (RSI) von Kindern eine Zwischenbeatmung über Maske die Oxygenierung bis zum Eintritt der Medikamentenwirkung sicherstellt.

Zur Intubation verweisen die Autoren auf den hilfreichen Einsatz der Videolaryngoskopie, geben aber zu bedenken, dass Videolaryngoskope zwar zunehmend im Notarztdienst Verbreitung finden, für Kinder geeignete Spatel aber meist nicht zur Verfügung stehen.

Besonderes Augenmerk legen die Autoren auf die Kommunikation im Team und das Team-Ressource-Management: „Alle Teammitglieder werden aktiv aufgefordert, […] wachsam und aktiv zur Patientensicherheit beizutragen“.

Checkliste Kindernarkose

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