ED Performance Indikator: First-pass success

Der First-pass success (FPS, Erfolg im 1. Intubationsversuch) bei der endotrachealen Intubation hat einen hohen Stellenwert. Einige Atemwegsregister, und davon gibt es weltweit gar nicht so viele, haben diesen Qualitätsindikator der Atemwegssicherung erfasst. Louise Park und Mitarbeiter haben nun eine Metaanalyse vorgelegt und ausgerechnet wie hoch der FPS in Notaufnahmen aktuell ist.

Park L, et al. Systematic review and meta-analysis of first-pass success rates in emergency department intubation: Creating a benchmark for emergency airway care. Emergency Medicine Australasia 2017; 29, 40–47

In einer strukturierten Analyse haben Park et al. die Literatur zu Atemwegsregistern in der Notaufnahme herausgesucht und betrachtete. Den Autoren gelang es 16 Studien zu identifizieren, die insgesamt 42081 Intubationen beinhaltete. Der gepoolte FPS betrug 84,1% und kann als „ED Performance Indicator“ angesehen werden. D.h. in einer Notaufnahme sollte der FPS im Durchschnitt 84,1% betragen.

Interessanterweise beinhaltete die Analyse Studien, die die Daten von nur einem Studienzentrum beinhaltete (monozentrische Untersuchung) bis hin zu multizentrischen Studienansätzen mit der Datenberichtserstattung von bis zu 29 Notaufnahmen. Daten aus deutschen Notaufnahmen finden sich bisher hier nicht, da entsprechende Daten in Deutschland noch nicht erhoben bzw. noch nicht publiziert wurden.

Interessant sind auch die Komplikationraten aus diesen Untersuchungen, die zumeist Self-Assessment beinhalteten, d.h. die Anwender haben selbst über die Komplikationen berichtet, mit dem hohen Risiko eines Berichts-Bias:

  • Hypoxie: 6,4%
  • Hypotension: 3,0%
  • ösophageale Fehlintubation: 3,5%
  • mehr als 3 Intubationsversuche: 0,8%
  • Notfallkoniotomie: 0,3%
  • interventionsbegleitender Herzkreislaufstillstand: 0,6%

Diese Ergebnisse sind aber mit einem gehörigen Anteil an Zurückhaltung zu betrachten, denn einerseits werden für das Atemwegsmanagement in Notfallsituationen (in der Notaufnahme) eigentlich deutlich höhere Komplikationsraten berichtet, andererseits wird hier nicht die Anwendung in spezifischen Subgruppen an Patienten, Atemwegshilfsmittel (zB Videolaryngoskopie), Lagerungstechniken oder Anwendern berücksichtigt.

Insgesamt eine sehr interessante Publikation, die vor allem eines zeigt: Wir haben hier in deutschen Notaufnahmen hinsichtlich des Berichts- und Studienwesens, trotz einiger erfreulicher Ansätze – noch deutlich nachzuholen.

Ältere Post:  Videolaryngoskopie –  Videolaryngoskopie – Videolaryngoskopie – Desaturierung – Oberkörperhochlagerung


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