In dem Übersichtsartikel von Usharani Nimmagadda und Kollegen wurden auch Empfehlungen zur Präoxygenierung von morbid-adipösen Patienten gemacht:
Nimmagadda U, et al. Preoxygenation: Physiologic Basis, Benefits, and Potential Risks. Anesth Analg 2016, DOI: 10.1213/ANE.0000000000001589
Usharani Nimmagadda und Kollegen fassen zur Präoxygenierung schwer adipose Patienten zusammen:
- bei schwer adipösen Patienten (BMI >40 kg/m²) ist die Zeit bis zur Desaturierung in Apnoe nach 3 min Präoxygenierung im Vergleich zu normalgewichtigen Patienten deutlich verkürzt: 2,7 vs. 6 min.
- erschwerend liegt bei diesen Patienten häufig ein OSAS (obstruktives Schlafapnoesyndrom) vor, einem Risikofaktor for eine schwierige Maskenbeatmung und Intubation
- die rasche Desaturierung wird durch relevante Änderungen der Physiologie begründet: erhöhte Sauerstoffausschöpfung (VO2) und reduzierte funktionelle Residualkapazität, durch eine Rücklage des Patienten wird diese physiologische Änderung der Lungenvolumina noch weiter perpetuiert
- Oberkörperhochlagerung von 25° kann das Zeitfenster bis zur Desaturierung um 50 Sekunden verlängern
- teilweise wird die wach fiberoptische Intubation bei schwer adipösen Patienten empfohlen (BMI >50 kg/m²), insbesondere wenn weitere Probleme vorliegen
- apnoeische Oxygenierung (O2-Flow von 5lO2/min) wird empfohlen.