Überlegungen und Herausforderungen zur zukünftigen Versorgung kritisch kranker Kinder

Tautz J, et al. Überlegungen und Herausforderungen zur zukünftigen Versorgung kritisch kranker Kinder im nichttraumatologischen Schockraum. Notfall Rettungsmed 2024, online, https://link.springer.com/article/10.1007/s10049-024-01367-6

Empfehlungen zu infrastrukturellen und organisatorischen Vorgaben, zur personellen Besetzung und zu Kriterien für eine Schockraumalarmierung für erwachsene nichttraumatologisch kritisch kranke Patienten wurden im Weißbuch der Deutschen Gesellschaft für Akut- und Notfallmedizin (DGINA) vorgestellt. Zur Versorgung kritisch kranker nichttraumatologischer p.diatrischer Schockraumpatienten liegen in Deutschland bislang kaum Daten vor. Zur Detektion des kritisch kranken Kindes liegen bereits Entscheidungshilfen vor. Die Versorgung erfolgt bisher mutmaßlich sehr unterschiedlich, teils in Kindernotaufnahmen oder teils direkt auf Kinderintensivstationen, aber auch in Zentralen Notaufnahmen. Zudem werden schwer erkrankte Kinder auch immer wieder durch die Eltern in Notaufnahmen ohne angebundene Kinderklinik vorgestellt. Analog zu erwachsenen Patienten und schwer verletzten Kindern erscheint es sinnvoll, auch bei nichttraumatologischen Kindern aller Altersgruppen die Ressource „Schockraum“ zu nutzen, da hier Ausstattung und Material, personelle Ressourcen, kurze Wege für den Rettungsdienst und zu radiologischer Diagnostik bestehen und Erfahrungen sowohl aus der traumatologischen und nichttraumatologischen Schockraumversorgung vorliegen. Vor diesem Hintergrund sind Studien zur Versorgungslage kritisch kranker nichttraumatologischer pädiatrischer Schockraumpatienten in Deutschland beispielsweise auch anhand von Registerdaten notwendig, um für die vorhandenen Strukturen eine Versorgungsempfehlung für nichttraumatologisch kritisch kranke Kinder zu entwickeln. Hier sollten alle an der pädiatrischen Notfallversorgung beteiligten Fachabteilungen involviert sein.

Bislang bestehen keine Empfehlungen zur Versorgungslokalität, Ausstattung oder personellen Besetzung und keine spezifischen Versorgungskonzepte für das Schockraummanagement kritisch kranker Kinder in Deutschland:

  • Ziel muss der interprofessionelle und interdisziplinäre Austausch und die Entwicklung gemeinsamer Handlungsempfehlungen und Standards sein.
  • Es wird empfohlen, bestehende Schockraumstrukturen und die höchstmögliche fachliche Expertise in einem interprofessionellen Team zu nutzen.
  • Eine Ist-Analyse sollte zur Ermittlung des Status quo erfolgen.
  • Einheitliche Schockraumalarmierungskriterien sollten entwickelt werden.
  • Zukünftig sind Empfehlungen und Standards zu entwickeln, um eine „gemeinsame Sprache“ der Schockraumversorgung zu fördern.

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