Umstellung auf Sommerzeit: Einfluss auf das Trauma

Weltweit haben etwa 73 Länder die Sommerzeit eingeführt, d. h. sie stellen ihre Uhren im Frühjahr vor und im Herbst zurück. Der Hauptzweck dieser Praxis besteht darin, Strom zu sparen. Ziel der vorliegenden Studie war es, herauszufinden, wie sich die Sommerzeit auf die Häufigkeit und die Auswirkungen von Schwerverletzten auswirkt.

Nohl A et al. Impact of DST (Daylight Saving Time) on Major Trauma: A European Cohort Study. Int. J. Environ. Res. Public Health 2021, 18(24), 13322; https://doi.org/10.3390/ijerph182413322 (PDF)

Methoden: In einer retrospektiven, multizentrischen Studie nutzten die Autoren die im TraumaRegister DGU® (TR-DGU) erfassten Daten zwischen 2003 und 2017 aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Die Autoren verglichen die eingeschlossenen Fälle 1 Woche vor und nach dem DST.

Ergebnisse: Nach der Umstellung der Sommerzeit von der Normalzeit auf die Sommerzeit fanden wir eine erhöhte Unfallhäufigkeit bei Motorradfahrern von bis zu 51,58 %. Das Ergebnis stimmt mit anderen Studien überein.

Schlussfolgerung: Die Schlussfolgerung der Autoren lautet: In der Woche nach der Zeitumstellung (Frühling) konnten wir im Vergleich zur Woche vor der Zeitumstellung 52% mehr Motorradunfälle mit Verletzungen ISS ≥9 feststellen. Im Vergleich dazu wurden auf 10 Autobahnen mit automatischen Verkehrszählern im April gegenüber März nur 8,7% mehr Motorradfahrer registriert. Andere Studien zeigen einen negativen Einfluss der Zeitumstellung auf den Biorhythmus, sowie vermehrte Herzinfarkte, Verkehrs- und Arbeitsunfälle. Aufgrund des retrospektiven Designs erhebt unsere Studie keinen Anspruch auf Kausalität. Auch sind die Risiken für Motorradunfälle multifaktoriell (Wetter, Tageslicht, Erfahrung, Alter, Geschwindigkeit, etc.). Die Zeitumstellung scheint im März einen Einfluss auf Verkehrsteilnehmer zu haben, so dass es zu vermehrten Motorradunfällen mit schwer Verletzten kommen kann.

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