Die S1 Leitlinie Prähospitale Atemwegsmanagement ist in einer Kurzversion im Open Access Format in Anästhesiologie & Intensivmedizin erschienen:
Timmermannn A, et al. S1-Leitlinie: Prähospitales Atemwegsmanagement* (Kurzfassung). Anästh Intensivmed 2019;60:316-336
Die vorliegende AWMF S1 Leitlinie „Prähospitales Atemwegsmanagement“ wurde von einer durch die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) beauftragten Expertenkommission entwickelt, basierend auf der im Jahre 2012 publizierten gleichnamigen Handlungsempfehlung.
- Zielgruppen dieser Leitlinie sind Rettungsdienstfachpersonal und Notärzte.
- 39 Empfehlungen wurden formuliert.
- Auf Grund der schwierigen prähospitalen Bedingungen soll immer zunächst eine kritische Überprüfung der Indikationsstellung zur invasiven Atemwegssicherung stattfinden.
- Obligat ist die Durchführung einer adäquaten Präoxygenierung mit höchstmöglicher inspiratorischer Sauerstoffkonzentration vor invasiver Atemwegssicherung beim spontanatmenden Patienten.
- Die endotracheale Intubation (ETI) soll beim Erwachsenen angestrebt und primär mit einem Videolaryngoskop mit Macintosh-ähnlichem Spatel durch geführt werden, um sowohl die direkte als auch die indirekte Laryngoskopie an wenden zu können.
- Die ETI soll nur dann durchgeführt werden, wenn mindestens 100 ETI an Patienten unter Anleitung dokumentiert wurden und in der Wiederholung 10 ETI pro Jahr durchgeführt werden.
- Ein extraglottischer Atemweg (EGA) der zweiten Generation kann gewählt werden, wenn keine ausreichende Erfolgsaussicht für die ETI besteht und mindestens 45 EGA Anwendungen am Patienten unter Anleitung dokumentiert und in der Wiederholung drei EGA Anwendungen pro Jahr durchgeführt wurden.
- Als primäre Technik zur Beatmung von Kindern soll die optimierte Maskenbeatmung mit beidhändigem Esmarchmaskengriff (doppelter CGriff), optimaler Kopflagerung und ggf. passen dem Guedeltubus durchgeführt werden.
- Als extraglottischer Atemweg werden bei Kindern die Larynxmaske oder der nasopharyngeale Rachentubus empfohlen.
- Die kontinuierliche Kapnographie soll obligat während jeder Atemwegssicherungsmaßnahme angewendet werden.
- Die Ausbildung der gesamten Techniken soll am Patienten durchgeführt werden, Übungen am Phantom alleine sind nicht ausreichend.
- Es soll eine Anpassung der prähospitalen Ausrüstung, insbesondere bei den EGA und der Videolaryngoskopie, auf die innerklinische Ausbildung und die Trainingsmöglichkeiten stattfinden.
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