DAAF‐Preis für CME‐Beiträge ‐ Readers Choice 2021: Dr. Mark Michael

Der Preis der Deutschen Akademie für Anästhesiologische Fortbildung (DAAF‐Preis für CME‐Beiträge ‐ Readers Choice) wurde in diesem Jahr Dr. Mark Michael, Stv. Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Düsseldorf, auf dem 23. Hauptstadtkongress für Anästhesiologie und Intensivtherapie (HAI) für folgenden Beitrag verliehen:

Michael M, et al. Analgesie, Sedierung und Anästhesie in der Notfallmedizin. Anästh Intensivmed 2020;61:51–65 (PDF)

Hier eine Kurzzusammenfassung des Beitrages:

In der prähospitalen Notfallmedizin stellen Sedierung und Analgesie sowie die Notfallnarkose zentrale Elemente der Akutversorgung dar. Die Maßnahmen bedeuten für das gesamte Rettungsteam eine größere Herausforderung. Eine Reduktion von Schmerzen kann auch durch supportive Maßnahmen (z. B. Reposition bei Frakturen, Immobilisation) sowie eine verbale psychologische Betreuung erzielt werden. Häufig führt jedoch nur der Einsatz potenter Analgetika zur Schmerzfreiheit. Im Rahmen der Nutzung von Standard-Arbeitsanweisungen zur „Analgesie und Analgosedierung“ werden in vielen Rettungsdienstbereichen diese Maßnahmen für geschulte und zertifizierte Notfallsanitäter im Rahmen einer Delegation möglich. Dies kann zu einer Verkürzung des therapiefreien Intervalls vor allem bei starken Schmerzzuständen führen, ersetzt aber nicht die originären Aufgaben des Notarztes. Grundsätzlich ist bei jeder Analgosedierung ein Standardmonitoring zu etablieren. Die Notfallnarkose ist ein notärztliches Ver-fahren und beinhaltet eine kritische Überprüfung der Indikationsstellung vor dem Hintergrund patienten-, einsatz- und anwenderbezogener Faktoren. Die Einleitung einer Notfallnarkose sollte grundsätzlich als Rapid-Sequence-Induction (RSI; auch: „Blitzeinleitung“) mit  folgenden Punkten erfolgen: Standardmonitoring, Präoxygenierung, standardisierte Vorbereitung der Notfallnarkose (Narkose-/Notfallmedikamente, Atemwegs- und Beatmungsequipment), Medikamentenapplikation, (wenn nötig) passagere manuelle Inline-Stabilisierung während des Intubationsmanövers sowie Atemwegssicherung und abschließend die Lagekontrolle und Fixierung des Tubus. Eine standardisierte Narkosevorbereitung umfasst die vorherige Absprache und sichere Kennzeichnung der Narkose- und Notfallmedikamente, die Kontrolle des benötigten Materials sowie die Bereitstellung alternativer Instrumente zur Atemwegssicherung. Als Standardmonitoring zur prähospitalen Analgesie, Sedierung und Notfallnarkose sollen das Elektrokardiogramm, die automatische/manuelle Blutdruckmessung und die Pulsoxymetrie zur Anwendung kommen. Eine kontinuierliche Kapnographie erfolgt immer und ohne Ausnahme zur Lagekontrolle der Beatmungshilfen, zur Detektion einer möglichen Diskonnektion und Dislokation sowie zum indirekten Monitoring der Hämodynamik.

Die Langversion lesen Sie im OPEN ACCESS Format in Anästhesiologie und Intensivmedizin.

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