Seibold J et al. Diabetologische Notfälle im Krankenhaus. Diabetologe 2022, onlinie https://doi.org/10.1007/s11428-022-00875-8
Metabolische Entgleisungen bei Patienten mit bekanntem oder bislang nicht diagnostiziertem Diabetes mellitus sind häufig und somit in Anbetracht steigender Prävalenzzahlen von hoher Relevanz für die prä- und innerklinische Notfallmedizin. Der Beitrag der Kollegen Seibold/Ramshorn-Zimmer/Tönjes und Ebert gibt nicht nur einen Überblick über die wichtigsten Entitäten diabetologischer Notfälle, sondern bietet dem Leser praxistaugliche Algorithmen und Flowcharts zu den zentralen diagnostischen und therapeutischen Aspekten in der Notfallbehandlung von Blutzuckerentgleisungen. Ein must-have für jede Notaufnahme …
- Diabetische Ketoazidose (DKA), hyperosmolare Blutzuckerentgleisung („hyper- glycemic hyperosmolar state“ [HHS]) und Hypoglykämien sind die wichtigsten diabetologischen Notfälle.
- Die Therapie muss unmittelbar initiiert werden und bedarf engmaschiger klinischer und laborchemischer Verlaufskontrollen.
- Bei hyperglykämischen Entgleisungen (HHS/DKA) steht der initiale Ausgleich des intravasalen Volumendefizits sowie schwerwiegender Elektrolytentgleisungen im Vordergrund, die Insulingabe ist bei der DKA essenzieller Therapiebestandteil.
- Risikofaktoren für Blutzuckerentgleisungen müssen frühzeitig identifiziert und präventiv sowie therapeutisch adressiert werden.
- Stationäre Patienten sind besonders vulnerabel für Blutzuckerentgleisungen.
- Patientenregister und telemedizinische und datenbankbasierte Methoden könnten zur Verbesserung der Prävention beitragen.