Kopfhautnekrose bei Riesenzellarteriitis: Klinischer Schnappschuss

Nguyen P et al. Kopfhautnekrose bei Riesenzellarteriitis. Dtsch Arztebl Int 2021; 118: 644. DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0081 (PDF)

Ein toller Fallbericht aus Leipzig: 

  • Ein 85-jähriger Patient stellte sich mit zunehmenden flächigen Kopfhautnekrosen beidseits vor.
  • Bereits sechs Monate zuvor war bei ihm eine Riesenzellarteriitis mit sonografischem Nachweis einer Vaskulitis an beiden Temporalarterien festgestellt worden.
  • Die daraufhin eingeleitete Therapie mit Prednisolon 500 mg und dessen stufenweise Reduzierung habe den Rückgang der typischen Symptomatik bestehend aus Kopfschmerzen, Kau-Claudicatio und passageren Visuseinschränkungen herbeigeführt.
  • Seit einigen Wochen bemerke er jedoch schwarze Läsionen an der Kopfhaut, die sich im Verlauf entzündeten, weiter ausbreiteten und nach einiger Zeit verkrusteten. Dieser Hautbefund ist vereinbar mit einer seltenen Manifestation der Riesenzellarteriitis am Capillitium.
  • Insgesamt sind circa 100 Fälle einer Riesenzellarteriitis mit Kopfhautnekrose in der Literatur beschrieben. Bisher ist jedoch kein Fall mit Beginn der genannten Symptomatik unter bereits laufender Steroidtherapie bekannt.
  • Der Patient bekam 20 mg Prednisolon über drei Wochen mit anschließender vorsichtiger Reduktion der Medikation. Hierunter zeigte sich der Hautbefund zuerst stabil, dann langsam regredient. Eine Abtragung der Nekrosen erfolgte im Verlauf durch Kolleginnen und Kollegen der Dermatologie.

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