Für den internationalen Spielbetrieb im Fußball existieren Vorgaben der Union of European Football Associations (UEFA) für die medizinische Betreuung. Für die spezielle notfallmedizinische Versorgung zum Beispiel bei einem plötzlichen Herztod („sudden cardiac arrest“ [SCA]) existieren ebenfalls Empfehlungen zur Notfallversorgung. Besondere organisatorische Herausforderungen bestanden im Rahmen der Fußballeuropameisterschaft der Herren (UEFA EURO 2024) zur Notfallversorgung im Stadion und auf dem Spielfeld.
In der Vorbereitung der UEFA EURO 2024 in Deutschland wurde für den Standort Düsseldorf ein umfangreiches Sicherheitskonzept entwickelt, welches auch eine spezielle notfallmedizinische Versorgung am Spielfeldrand vorsah. Spezielle Versorgungsalgorithmen wurden hierbei erstellt und trainiert.
Diese Vorbereitung wird durch Becht und Michael vorgestellt:
Becht A, Heitkötter K, Hussmann T, Blecker U, Palmer R, Tesche C, Potempa T, Skorning1 M, Otto S, Brüls M, Michael M.
Notfallmedizinische Betreuung am Spielfeldrand. Best-Practice-Beispiel zur UEFA-Fußballeuropameisterschaft der Herren 2024.
Während der fünf Spieltage in der Arena Düsseldorf wurde eine einzelne Hilfeleistung am Spielfeldrand dokumentiert. Die Erfahrung mit dem ausgearbeiteten Versorgungskonzept wurde jedoch äußerst positiv bewertet. Die entwickelten und trainierten Konzepte zur notfallmedizinischen Versorgung am Spielfeldrand können als Best-Practice-Beispiel für weitere Sportveranstaltungen dienen, sowohl für die Einsatzorganisation als auch medizinisch.
- Schwere medizinische Notfälle bei Sportveranstaltungen sind insgesamt selten.
- Die notfallmedizinische Versorgung im Rahmen von Sportveranstaltungen sollte auch auf den „sudden cardiac arrest“ (SCA) ausgelegt sein.
- Die Einbindungrettungsdienstlicher Strukturen im Rahmen der notfallmedizinischen Versorgung bei der UEFA-Fußballeuropameisterschaft 2024 hat sich als vorteilhaft erwiesen.
- Die Etablierung von festen Algorithmen für die Versorgung auf dem Spielfeld und ein entsprechendes Training erscheinen sinnvoll.
- Eine kontinuierliche Betreuung von Notfallpatienten vom Spielfeld bis zur Übergabe im Schockraum der Klinik kann im Einsatzfall vorteilhaft sein.
- Auch bei folgenden Sportveranstaltungen könnten Elemente dieses Best-Practice- Beispiels zur Anwendung kommen.