KM bei Patienten mit vorbestehenden Nierenschädigung

Bei Patienten mit vorbestehender akuter Nierenschädigung (AKI) fehlt der Nachweis eines Zusammenhangs zwischen intravenösem Kontrastmittel (KM) und persistierender Nierenfunktionsstörung. In dieser Studie sollte der Zusammenhang zwischen intravenöser CM-Verabreichung und persistierender AKI bei Patienten mit vorbestehender AKI untersucht werden.

Ehmann MR, et al. Renal outcomes following intravenous contrast administration in patients with acute kidney injury: a multi-site retrospective propensity-adjusted analysis. Intensive Care Med 2023, https://doi.org/10.1007/s00134-022-06966-w

Methoden:

  • Eine retrospektive propensity-gewichtete und entropie-ausgewogene Beobachtungskohortenanalyse konsekutiver hospitalisierter Patienten ≥ 18 Jahre, die zum Zeitpunkt der Ankunft in einer von drei Notaufnahmen zwischen dem 1.7.2017 und dem 30.6.2021 die Kreatinin-basierten Kriterien für AKI nach Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) erfüllten und intravenöses CM erhielten oder nicht.
  • Zu den Ergebnissen gehörten eine persistierende AKI bei der Entlassung aus dem Krankenhaus und die Einleitung einer Dialyse innerhalb von 180 Tagen nach der Indexaufnahme.

Ergebnisse:

  • Unsere Analyse umfasste 14.449 Patientenbegegnungen, von denen 12,8 % auf der Intensivstation (ICU) aufgenommen wurden.
  • In 18,4 % aller Fälle wurde eine CM verabreicht. Bei 69,1 % der Patienten klärte sich die AKI vor der Entlassung aus dem Krankenhaus.
  • Nach unbereinigter multivariabler logistischer Regressionsmodellierung (OR 1; 95% CI 0,89-1,11), Propensity-Gewichtung (OR 0,93; 95% CI 0,83-1,05) und Entropieausgleich (OR 0,94; 95% CI 0,83-1,05) wurde kein Zusammenhang zwischen intravenöser CM-Verabreichung und persistierender AKI festgestellt.
  • Eine Untergruppenanalyse der Patienten, die auf der Intensivstation aufgenommen wurden, ergab ähnliche Ergebnisse.
  • Der Beginn einer Dialyse innerhalb von 180 Tagen wurde bei 5,4 % der Kohorte beobachtet. Ein Zusammenhang zwischen der Verabreichung von CM und dem erhöhten Risiko einer Dialyse innerhalb von 180 Tagen wurde nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit vorbestehender AKI war die Kontrastmittelgabe weder mit einer persistierenden AKI bei Krankenhausentlassung noch mit der Einleitung einer Dialyse innerhalb von 180 Tagen verbunden. Die aktuellen Konsensempfehlungen für die Verwendung von intravenösem CM bei Patienten mit stabiler Nierenerkrankung können auch auf Patienten mit vorbestehender AKI angewendet werden.

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