Abdominal Pain Unit in der Notaufnahme

Helbig L et al. Die Abdominal Pain Unit als Behandlungspfad. Strukturierte Versorgung von Patient*innen mit atraumatischen Bauchschmerzen in der Notaufnahme. Med Klin Intensivmed Notfmed 2022; online (OPEN ACCESS: PDF)

Patient*innen mit atraumatischen Bauchschmerzen (aBS) sind in der Notaufnahme (NA) häufig und haben bei einem sehr weiten Spektrum verschiedener ursächlicher Diagnosen eine relativ hohe Krankenhaussterblichkeit. Eine schnelle, zielführende Diagnostik ist in diesem Zusammenhang essenziell.

In einem Delphi-Verfahren mit Vertreter*innen verschiedener Fachrichtungen wurde ein diagnostischer Behandlungspfad entworfen, der als „Abdominal Pain Unit“ (APU) bezeichnet wird. Der Behandlungspfad wurde als erweiterte Ereignisprozesskette dargestellt und die jeweiligen Entscheidungsfelder mit Dokumenten für ein standardisiertes Vorgehen hinterlegt. Der APU-Behandlungspfad etabliert eine konsistente Versorgungsstruktur für Bauchschmerzpatient*innen. Er hat das Potenzial die Versorgungsqualität zu verbessern und die intrahospitale Mortalität langfristig zu senken.

Schlussfolgerung:

  • Die intrahospitale Mortalität von Patient*innen mit akuten Bauchschmerzen ist mit 5,6%, im Vergleich zum Leitsymptom Brustschmerz (0,9 %), sehr hoch.
  • Nicht nur aufgrund des demographischen Wandels, mit steigender älterer Bevölkerung, sondern auch aufgrund des vermehrten Patientenaufkommens in Notaufnahmen müssen die aktuellen Versorgungsstrukturen kritisch evaluiert, standardisiert und effizienter gemacht werden.
  • Analog zur „Chest Pain Unit“ wurde ein diagnostischer Behandlungspfad entworfen, der als „Abdominal Pain Unit“ (APU) bezeichnet wird.
  • Der Algorithmus der APU ermöglicht einen qualitativ einheitlichen Patientenpfad in jeder NA und hat somit das Potenzial, die Versorgungsqualität zu verbessern und die intrahospitale Mortalität langfristig zu senken.

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