Fokus auf die neurologische Intensivmedizin

Ein Blick über den Tellerrand liefern uns Professor Dominik Michalski und Kollegen zum Thema neurologische Intensivmedizin.

Michalski D et al. Fokus neurologische Intensivmedizin. Intensive Care Studies from 2020/2021. Anaesthesist 2021 (PDF) Open Access

Hier die Kurzzusammenfassung:

Benvegnu F, et al. Local anesthesia without sedation during thrombectomy for anterior circulation stroke is associated with worse outcome. Stroke 2020; 51:2951–2959

Die prospektive, registerbasierte, multizentrische Studie konnte theoretische Vorteile einer Lokalanästhesie als periprozedurales Verfahren bei der mechanischen Thrombektomie gegenüber einer Analgosedierung im Hinblick auf das Behandlungsergebnis nach 3 Monaten nicht bestätigen.

Fandler-Höfler S, et al. Single mean arterial blood pressure drops during stroke thrombectomy under general anaesthesia are associated with poor outcome. J Neurol 2020; 267:1331–1339

In der retrospektiven, monozentrischen Kohortenstudie war ein periprozeduraler Blutdruckabfall auf einen mittleren arteriellen Druck von weniger als 60 mmHg mit einem ungünstigen Behandlungsergebnis der mechanischen Thrombektomie nach 3 Monaten assoziiert.

Mazighi M, et al. Safety and efficacy of intensive blood pressure lowering after successful endovascular therapy in acute ischaemic stroke (BP-TARGET): a multicentre, open-label, randomised controlled trial. Lancet Neurol, 2021: online

In der randomisierten, multizentrischen Studie zum optimalen systolischen Blutdruckbereich nach einer mechanischen Thrombektomie ergaben sich unter Anwendung der Zielbereiche 100–129 und 130–185 mmHg keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Raten an intrazerebralen Blu- tungskomplikationen und kritischer Hypotensionen.

Alzayiani M, et al. Risk profile of decompressive hemicraniectomy for malignant stroke after revascularization treatment. J Neurol Sci 2021; 420:117275

Die retrospektive, monozentrische Studie erbrachte für die Behandlungssequenz einer mechanischen Thrombektomie mit nachfolgend notwendig werdender dekompressiver Hemikraniektomie kein vermehrtes Auftreten perioperativer Komplikationen im Vergleich zu operativen Eingriffen, bei denen vorab keine rekanalisierenden Therapien erfolgten.

Tubiana S, et al. Community-acquired bacterial meningitis in adults: in-hospital prognosis, long-term disability and determinants of outcome in a multicentre prospective cohort. Clin Microbiol Infect 2020; 26:1192–1200

In der prospektiven, registerbasierten, multizentrischen Studie konnten als häufigster Erreger der ambulant erworbenen bakteriellen Meningitis Streptococcus pneumoniae identifiziert und als Risikofaktoren für einen ungünstigen Verlauf u. a. das Patientenalter (>70 Jahre), fokale neurologische Symptome und eine erst verzögert stattfindende Liquoruntersuchung eingegrenzt werden.

Qureshi AI, et al. Acute ischemic stroke and COVID-19: an analysis of 27,676 patients. Stroke 2021; 52:905–912

Unter Nutzung einer sehr großen Stichprobe lieferte die retrospektive Untersuchung keinen Unterschied im Auftreten von Schlaganfällen bei Patienten mit COVID-19 gegenüber nichtbestätigten Verdachtsfällen, jedoch waren Schlaganfälle, die im Zusammenhang mit COVID-19 auftreten, mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert.

Smit L, et al. Haloperidol, clonidine and resolution of delirium in critically ill patients: a prospective cohort study. Intensive Care Med 2021; 47:316–324

In der prospektiven, monozentrischen Kohortenstudie war die Anwendung von Haloperidol und Clonidin im Rahmen einer Delirbehandlung nicht mit einer Regredienz der deliranten Symptomatik im kurzfristigen Verlauf assoziiert.

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