Postpunktioneller Kopfschmerz (nach Lumbalpunktion)

Doch immer wieder auch eine Aufgabe für den Rettungs- und Notarztdienst und vor allem die Zentrale Notaufnahme: postfunktionelle Kopfschmerzen. 

Gestern wurde in einer naheliegenden Klinik eine 23-jährige Patientin mit Kopfschmerzen vorstellig, die im Rahmen der Diagnostik ein CCT erhalten hatte, welche keinen pathologischen Befund zeigte. Nachfolgend wurde zur Komplettierung der Diagnostik eine Lumbalpunktion (LP) durchgeführt. Heute kommt Sie im Rettungs- und Notarztdienst zu eben dieser Patientin nach Hause. Sie klagt über furchtbare Kopfschmerzen, die sich vor allem im Stehen extrem verschlimmern würden. Haben Sie Kollegen in der Klinik etwas übersehen oder stellt sich die Patientin nur an? Als „Reklamation“ wird die Patientin wieder der entlassenden Klinik zugeführt. Das Ergebnis „Postpunktioneller Kopfschmerz“.

Lesen Sie hier die AWMF-Leitlinie zu diesem Krankheitsbild:

https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-113.html

Postpunktionelles Liquorunterdruck-Syndrom:

  • Laut einer aktuellen Cochrane-Analyse besteht „moderate-qualityevidence“, dass atraumatische Nadeln das Risiko des postpunktionellen Syndroms reduzieren, ohne das Risiko für unerwünschte Wirkungen (Rückenschmerzen oder Parästhesien) zu erhöhen; diese Bewertung wird durch eine aktuelle Metaanalyse gestützt.
  • In Cochrane-Analysen ist die Wirksamkeit von Koffein, Gabapentin und Theophyllin zur Behandlung des postpunktionellen Syndroms gezeigt.
  • Auch die Wirksamkeit des epiduralen Blutpatches zur Behandlung des postpunktionellen Syndroms wurde durch eine Cochrane-Analyse gestützt; der prophylaktische Blutpatch wird nicht empfohlen.

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