Im Jahr 2015 haben Jarrod Mosier und Kollegen im Western Journal of Emergency Medicine „The Physiologically Diffcult Airway“ beschrieben, eine wirklich geniale Publikation mit hoher internationaler Beachtung. Anbei nun ein Post der genau in die gleiche Richtung geht:
Heißt das, wir müssen uns etwas vom etabilierten ABC-Schema in seiner strikten Reihenfolge verabschieden und bereits vor/während Schritt A auf unser C konzentrieren? Gibt es da gewisse Tendenzen in den Fachkreisen?
Lieber Herr Ussat, sehr gute Anmerkung: Nein, das „C“ des ACBDE wird nicht vor A genommen, aber dieser Post weist darauf hin, dass man in deutliche Schwierigkeiten bei der Atemwegssicherung (Z.B. Zeitdruck, Abfall des Blutdrucks bis zum Herzkreislaufstillstand) gelangen kann, wenn man nicht das Kontinuum der Erkrankung berücksichtigt. Deshalb muss man die Atemwegssicherung gut vorbereiten und dies beinhaltet auch die Antizipation von vorliegenden C-Problemen, dem man sich ggf. parallel zuwenden muss. Daher ist in der Notaufnahme manchmal die Anlage einer investiven Druckmessung vor Einleitung einer Notfallnarkose und Atemwegssicherung sinnvoll (sogar häufig!), um beispielsweise konkret und zeitaktuell auf Veränderung des Blutdrucks reagieren zu können. Das ABCDE-System gilt weiterhin, ggf. aber unter Parallelisierung der Massnahmen. Herzliche Grüsse, Das news-papers.eu Team (M.Bernhard)