312-9; DOI: 10.3238/arztebl.2020.0312 (PDF)
Schwere Blutungen unter oralen Antikoagulanzien. Eine prospektive Beobachtungsstudie zum klinischen Verlauf unter Vitamin-K-Antagonisten (VKA) oder direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK). Dtsch Arztebl Int 2020; 117:- prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie
- primäre Endpunkt: Mortalität im Krankenhaus bis einschließlich Tag 30 nach stationärer Aufnahme
- Sekundäre Endpunkte: Blutungsdauer,
- 193 Patienten mit starken Blutungen, davon 97 mit VKA und 96 mit DOAK
- 13,0 % (95-%-Konfidenzintervall: [8,6; 18,5]; 25/193) der Patienten verstarben bis Tag 30 nach stationärer Aufnahme
- 17,5 % ([10,6; 26,6]; 17/97) in der VKA-Gruppe
- 8,3 % ([3,7; 15,8]; 8/96) in der DOAK-Gruppe (p = 0,085)
- Die mediane Blutungsdauer
- VKA-Gruppe 19,8 Stunden
- DOAK-Gruppe 27,8 Stunden (p = 0,632
- blutungsbedingte Mortalität im Krankenhaus in der VKA-Gruppe höher als in der DOAK-Gruppe (15,5 % [15/97] gegenüber 4,2 % [4/97]; p = 0,014)
- Verwendung von Prothrombinkomplexkonzentraten (PPSB) reduzierte die mediane Blutungsdauer bei beiden Patientengruppen
- 35 % (68/193) der Patienten wurde Blutung durch äußere Trigger verursacht (hauptsächlich Stürze)
Merke: Die Krankenhausmortalität lag bei mit VKA-behandelten Patienten nominell höher als bei mit DOAK behandelten Patienten, obwohl keine statistische Signifikanz erreicht wurde.