In einem interessanten Beitrag in The Lancet gehen Krisztián Bányai und Kollegen den Auswirkungen akuter Gastroenteritiden nach:
Bányai K et al. Viral gastroenteritis. Lancet 2018; 392: 175-186
Die jährlichen Auswirkungen des Norovirus lassen sich wie folgt zusammenfassen (PDF):
- Gastroenteritiden betreffen Menschen in allen Altersgruppen
- Norovirus treten in allen Altersgruppen auf
- Rotavirus betrifft vor allem jüngere Kinder
- in den USA stellt sich jeder neunte Patient mit einer Norovirus assoziierten Gastroenteritis in der Notaufnahme vor
- schwere Dehydrierenden sind die Hauptgründe für die Vorstellung
- Symptome: wässrige Durchfälle + leichtes Fieber + abdominelle Krämpfe
- Inkubationszeit: 24-72 h
- selbstlimitierende Erkrankungen binnen 2-5 Tagen (Norovirus < Rotavirus)
- bei Immundefizie Patienten ggf. längere Trägerschaft
- Übertragungsweg: Fäkal-oral (wenige Viruspartikel sind ausreichend, hochkontagiös)
- vorwiegend während kälteren Jahreszeiten
- häufiger Übertragungsweg über die Nahrung
Therapie:
- orale Rehydrierung, wenn möglich
- ggf. intravenöse Volumentherapie
- Probiotika können eingesetzt werden
- ggf. Zink-Substitution bei Kinder <6 Monaten (Entwicklungsländern)
- Darmmotilitäts-reduziertende Medikamente werden nicht empfohlen
- Antiemetika können eingesetzt werden, sind aber nicht grundsätzlich empfohlen
- Hände- und Toilettenhygiene
- >48 h Karenz vor Wiederaufnahme der Arbeit für Menschen mit häufigen Kundenkontakt