Ursachen von Hyponatriämien

Immer mal wieder lohnt sich der Blick in einen Leserbrief, so der Fall bei PD Dr.  Armin Quante (Dtsch Arztebl Int 2017; 114(16): 289; DOI: 10.3238/arztebl.2017.0289a) zu einer Studie von Tania Zieschang:

Der Leserbrief bezieht sich auf folgende Originalarbeit:

Zieschang T, Wolf M, Vellappallil T, Uhlmann L, Oster P, Kopf D: The association of hyponatremia, risk of confusional state, and mortality—a prospective controlled longitudinal study in older patients. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 855–62 (PDF)

Armin Quante führt an, dass delirante, meist ältere Patienten >65 Jahren von Angehörigen, Notärzten, aber auch anderen Somatikern wegen „Nicht-Führbarkeit“ auf fakultativ geschützte gerontopsychiatrische Stationen verlegt werden. Dabei diskutiert der Autor die häufigsten Ursache einer Hyponatriämien als Ursache der Symptomatik, hierbei dominieren ausgeprägte kognitiven Defiziten,  Agitation, Ängste, Ratlosigkeit und depressive Syndrome. Auch eine Sturzneigung sollte nicht vergessen werden, ausgelöst z.B. durch einen Hyponatriämiebedingten Schwindel. Relevant als Auslöser der Hyponatriämie erscheint die pharmakogene Hyponatriämie (Auswahl, es gibt also noch mehr!):

  • Thiaziddieuretika
  • Antidepressiva wie Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI, 5-fach erhöhtes Risiko für eine Klinikaufnahme durch eine Hyponatriämie)
  • Antipsychotika

Weiterhin zählen diverse Antikonvulsiva, Analgetika (insbesondere nichtsteroidale Antiphlogistika) und Zytostatika zu den risikoreichen Medikamenten.

Die iatrogene Hyponatriämie ist dabei „behandelbar“ und ggf. vermeidbar. Risikopatienten für Hyponatriämien weisen folgende Konstellationen auf:

  • Einnahme von Thiaziddieuretikum
  • höheres Alter
  • Hypoglykämie
  • Diabetes mellitus Typ II,
  • Einnahme von ACE-Hemmern
  • Refluxösophagitis und
  • Harnwegsinfekte
  • gerontopsychiatrische Patienten (unter SSRI oder Antipsychotikum)

Eine häufigere Kontrollen der Elektrolyte ist unabdingbar.


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