AZ-Verschlechterung: Ursache und Wirkung

Neulich in Travemünde auf der NOSTRA 2017 galt es folgendes Thema zu bearbeiten:

„Was ist eigentlich schlechter Allgemeinzustand (AZ)?“ 

Hier die wesentlichen Take-Home-Message:

  • Wortdefinition
  • Epidemiologie
  • Versorgungsansatz & Vorgehen
  • Mimics und Lösungsvorschläge

Eine zunehmende Anzahl an Patienten im höheren Lebensalter wird im Rettungs- und Notarztdienst behandelt und kommen in Notaufnahme zur Vorstellung (aktueller Anteil >70 Jahre rund 30%).


 Der Anteil dieser Patienten mit einer generalisierten Schwäche bzw. unspezifischen Beschwerden ist hoch, aktuell bei rund 21%.


In US-amerikanischen Notaufnahmen nimmt der Anteil an „AZ-Verschlechterung“ ungefähr den gleichen Umfang ein wie Bauchschmerzen bzw. Traumaversorgungen.


Wichtig ist, dass spezifische Symptome wie „Bauchschmerz“ oder „Dyspnoe“ die zugrundeliegenden Erkrankungen auf wenige Diagnosen reduziert. Unspezifische Symptome umfassen dabei jedoch dutzende Diagnose und sind schlechter fassbar.


Je älter der Patient desto mehr Risikokonstellationen bestehen, insbesondere geringere lokale Symptome, atypische Präsentation, nur gering wenn überhaupt erhöhte Temperaturen (trotz Infekt), Pneumonien weisen in einem hohen Anteil (> 30%) keine typischen Symptome auf. Manche Erkrankungen sind z.B. für „Wesensveränderungen“ typisch (z.B. Harnwegsinfekte).


Wichtig ist zwischen fokalen Defiziten, die binnen Minuten auftreten (z.B. Schlaganfall/ICB), Situationen mit Verschlechterungen über Stunden und Tagen (AZ-Verschlechterungen) und dem sog. Frailty-Syndrom (Verschlechterung über Wochen bis Monaten) zu unterscheiden.


Die häufigsten Ursachen für die AZ-Verschlechterung im höhen Alter sind Infektionen, metabolische Störungen, Medikamenten(Wirkungen&unerwünschte Wirkungen), Tumoren und sonstige Ursachen.


Die og Übersicht bietet die Möglichkeit verschiedene Mimics, die sich mit einer AZ-Verschelchterung einhergehen zuzuordnen.


A

B

Nicht vergessen werden darf, dass das fragile System des älteren Menschen mit einer Balance zwischen stabiler und instabiler chronischer Erkrankung, Aktivität und Immobilisation sowie Kognition und Demenz durch bereits geringe „Veränderungen“ wie z.B. ein fieberhafter Infekt dekomponieren kann.


Berücksichtige Das „geriatrische I“ aus dem og sieben Befunden. Alle diese Befunde führen zu einem „schlechten AZ“ oder werden als „schlechter AZ“ wahrgenommen…


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