Ein Gastbeitrag von L. Reese, Würzburg Speicher et al. untersuchen in ihrer Arbeit „Evaluation der Krankenhausalarm- und Einsatzplanung anhand einer Übung eines Massenanfalls von Verletzten“ die Notfallpläne des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) durch eine MANV-Übung.
Speicher, C., Wurmb, T., Schwarzmann, G. et al.
Evaluation der Krankenhausalarm- und -einsatzplanung anhand einer Übung eines Massenanfalls von Verletzten.
Zielsetzung
Ziel war die Evaluation bestehender Strukturen und das Aufzeigen von Optimierungspotenzialen. Fünf übergeordnete Ziele wurden definiert: Kommunikationsstruktur, Anwendung des MANV-Plans, Raumordnung, Sichtungsalgorithmus und Einsatz der Ausstattung.
Methodik
Die Auswertung erfolgte anhand eines anonymen Fragebogens, den alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Übung ausfüllten. Darin bewerteten sie das Erreichen der Übungsziele auf einer Likert-Skala von 0 bis 10. Zusätzlich wurden offene Fragen gestellt, um förderliche und hinderliche Faktoren zu identifizieren und Verbesserungsvorschläge zu generieren. Beobachter und eine Videodokumentation unterstützten die Analyse der Übungsergebnisse
Ergebnisse
Die KAEP des UKW wurde grundsätzlich als geeignet bewertet, zeigte jedoch Schwächen in der Kommunikationsstruktur, den Zuständigkeiten und der Materialkenntnis. Verbesserungsbedarf wurde auch in den Bereichen Personalmanagement, Sichtungsprozesse und Raumorganisation festgestellt.
Diskussion
Die Ergebnisse betonen die Notwendigkeit klarer Führungs- und Kommunikationsstrukturen sowie regelmäßiger Schulungen. Engpässe in kritischen Bereichen sollten durch frühzeitigen Abtransport und Nutzung der OP- und Intensivkapazität vermieden werden. Sichtungsprozesse erfordern erfahrenes Personal, und feste Behandlungsteams könnten die Patientenversorgung verbessern.
Fazit
- Krankenhäuser müssen Alarm- und Einsatzpläne vorhalten
- Diese sollten regelmäßig strukturiert trainiert und evaluiert werden
- Das hier vorgestellte Konzept ist gut geeignet, um KAEP und MANV-Plan lokal zu evaluieren
- Eine klare und strukturierte Kommunikation ist entscheidend für den Erfolg bei Großschadenslagen
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