Die Literatur über die Entwicklung der Häufigkeit und Sterblichkeit von ST-Hebungsinfarkten (STEMI) in Notaufnahmen ist begrenzt. Vor diesem erfolgte eine Untersuchung der Trends bei der Inzidenz und Mortalität von STEMI in den USA:
Uddin M et al. ST-Elevation Myocardial Infarction Outcomes: A United States Nationwide Emergency Departments Cohort Study. The Journal of Emergency Medicine, 2022; 62, 3: 306–315
Anhand der Datenbank der National Emergency Department Sample in den Vereinigten Staaten wurden alle Notaufnahmen für Patienten mit STEMI unter Verwendung von Codes der Internationalen Klassifikation der Krankheiten identifiziert. Zur Bewertung der Trends wurde ein linearer p-Trend verwendet.
- Von den 973 Millionen ED-Besuchen wurden 641.762 (65/100.000; Durchschnittsalter 69 [59-81] Jahre, 35,8 % weiblich) erwachsene Patienten mit STEMI erfasst.
- Unter den wichtigsten Komplikationen im Zusammenhang mit einem STEMI hatten insgesamt 49.401 (7,7 %) kardiale Komplikationen, darunter akutes Herzversagen (n = 9361, 1,6 %), Kammertachykardie oder -flimmern (n = 12.267, 1,91 %), Leitungsblock (n = 20.165, 3,1 %) und kardiogener Schock (n = 7608, 1,2 %). Es wurden 5675 (0,9 %) Patienten mit zerebrovaskulären Ereignissen erfasst, darunter ein akuter ischämischer Schlaganfall bei 5205 (0,8 %) Patienten und 470 (0,1 %) mit einer transitorischen ischämischen Attacke.
- Eine akute Nierenschädigung wurde bei 10 082 (1,6 %) Patienten festgestellt.
- Der Trend für die Inzidenz von STEMI in der Notaufnahme war von 7,76/10.000 im Jahr 2011 auf 4,07/10.000 im Jahr 2018 gesunken (linearer p-Trend 0,0006). Die jährliche Sterblichkeit von STEMI im Zusammenhang mit ED-Behandlungen war jedoch relativ konstant geblieben: 7.56% im Jahr 2011 bis 7,50 % im Jahr 2018 (linearer p-Trend 0,2364).
Schlussfolgerung: Obwohl die Zahl der Patienten, die sich mit einem STEMI in der Notaufnahme vorstellen, zurückgegangen ist, ist die Sterblichkeitsrate gleich geblieben. Die weitere Erforschung von STEMI im Krankenhaus könnte Möglichkeiten zur Verringerung des Risikos von Komplikationen, zur Verbesserung der Patientenergebnisse und zur Verringerung der Belastung des Gesundheitswesens bieten.
Warum ist dieses Thema so wichtig?
- Die mit der koronaren Herzkrankheit verbundene Belastung des Gesundheitswesens in den Vereinigten Staaten ist erheblich. Daher können Studien über die Inzidenz- und Mortalitätsraten auf nationaler Ebene dazu beitragen, die Ergebnisse für die Patienten zu verbessern.
Was versucht diese Studie zu zeigen?
- Diese Studie versucht zu zeigen, dass die Inzidenzraten des ST-Hebungsinfarkts (STEMI) im Laufe der Jahre zwar zurückgegangen sind, die Sterblichkeitsraten jedoch konstant geblieben sind, was weitere Studien zur weiteren Erforschung dieser Hypothese erforderlich macht.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
- Die Inzidenz von STEMI wurde mit 65 pro 100.000 Einlieferungen in die Notaufnahme angegeben.
Der STEMI war mit einer signifikant hohen Sterblichkeitsrate von 7,64 % in der Notaufnahme verbunden, die auf tödliche Komplikationen wie ventrikuläre Tachykardie oder Fibrillation, Leitungsblock und kardiogenen Schock zurückzuführen sein kann. Die Tendenz der in der Notaufnahme diagnostizierten STEMI ist zurückgegangen, während die Sterblichkeitsrate in den Studienjahren 2011-2018 konstant blieb.
Wie wird die Patientenversorgung beeinträchtigt?
- Diese Ergebnisse sind besonders besorgniserregend, da sie darauf hindeuten, dass unsere Fähigkeit zur Behandlung der tödlichen Komplikationen im Zusammenhang mit einem STEMI, einschließlich des kardiogenen Schocks, in den Studienjahren keine großen Fortschritte gemacht hat. Um die Patientenversorgung und die Sterblichkeitsraten bei STEMI-Patienten zu verbessern, sind weitere Studien mit dem Schwerpunkt auf der Verbesserung der Behandlungsrichtlinien für solche Komplikationen bei Hochrisikopatientengruppen gerechtfertigt.