Behandlung der koronaren Herzkrankheit im Deutschen Ärzteblatt

Am 02.05.1960 wurde der erste Koronarbypass angelegt. Knapp 20 Jahre später erfolgte die erste perkutane Koronarintervention (PCI). Die letztere, invasive Behandlung der koronaren Herzerkrankung (KHK) steht seither im Rampenlicht der medizinischen Versorgung.

Doenst T, et al. Behandlung der koronaren Herzkrankheit. Aktueller Stand sechs Jahrzehnte nach der ersten Bypassoperation. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 716–23. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0277 (PDF)

Die Autoren fassen hier den aktuellen Stand der KHK-Behandlung mittels einer selektiven Literaturübersicht zusammen. Die invasive Diagnostik und Therapie an den Koronararterien wird aktuell bei über 800 000 Patienten/Jahr durchge- führt. Die Zahl der jährlichen Bypassoperationen (CABG) stieg bis zur Jahrtausendwende bis auf 65.000 und ist seitdem rück- läufig. Demgegenüber wuchs die Zahl der PCI in Deutschland bis 2017 auf circa 350.000 pro Jahr an und erst jetzt sind leichte Rückgänge zu verzeichnen. Diese Entwicklung vollzog sich, obwohl ein Überlebensvorteil für elektive Patienten im direkten Ver- gleich zur optimalen medikamentösen Therapie bislang nur für CABG gezeigt wurde. Die konservative Therapie stellt immer die Basistherapie dar. Sie hat sich in den letzten Jahrzehnten stark weiterentwickelt. Zudem lösen sowohl die nichtinvasive Koronardiagnostik mittels Computertomografie als auch die vorgeschal- teten bildgebenden Stressuntersuchungen die primär invasive Koronardiagnostik zunehmend ab. Wir illustrieren hier ein Mecha- nismen-orientiertes Konzept der Wirkungsweise von CABG und PCI, das die Behandlung von Patienten weiter optimieren kann und das aufzeigt, wie wichtig eine interdisziplinäre und intersektorale Zusammenarbeit ist.

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