„Die atemberaubende Entwicklung, welche die Chirurgie von einem Handwerk zweifelhaften Rufs zur hochspezialisierten und modernen Technologie zurückgelegt hat, ist vorallem der Erfindung der Anästhesie zu verdanken.“
Prof. Dr. med. J. Drews
Der heutige 16. Oktober ist der Welttag der Anästhesie, da heute vor 177 Jahren am 16. Oktober 1846 der Zahnarzt William Thomas Green Morton (1819 – 1869) den staunenden Anwesenden im Hörsaal des Massachusetts General Hospitals in Bosten erstmals eine erfolgreiche Allgemeinanästhesie für einen operativen Eingriff demonstrierte.
Morton ließ den Patienten Gilbert Abbott mehrere Minuten lang mit Ätherdampf angereicherte Luft atmen, bis dieser einschlief und vom Chirurgen John Collins Warren einen Tumor an der linken Unterkieferseite entfernt bekam. Nach dem Erwachen gab Abbott an, keine Schmerzen, sondern lediglich ein Gefühl der Berührung mit einem stumpfen Instrument verspürt zu hab.
Auch wenn wir dieses Ereignis heute als erste Narkose sehen, berichten die Professoren Ludwig Brand, Hans-Anton Adams und Christian Hönemann in einem Artikel in A&I, dass bereits Giovanni Boccaccio in seinem berühmten Dekameron (entstanden in den Jahren 1348 – 1353) über einen Wundarzt berichtet, der seinen Patienten für die Operation einen Schlaftrunk bereitet. In dieser Erzählung trinkt allerdings der Liebhaber seiner jungen Frau versehentlich davon und wird für tot gehalten.
Brand L, Adams HA, Hönemann C
170 Jahre Äthernarkose – ein epochales Ereignis mit langer Vorgeschichte