AI so gut wie die Notaufnahme ?

Chat GPT ist in aller Munde – der Generative Pretrained Transformer erklärt sich selbst als „Software, die mit einem dem Menschen ähnlichen Verständnis Texte generiert, um Fragen zu beantworten oder sich an Konversationen zu beteiligen„.

Nachdem Chat GPT in diesem Jahr bereits die Fragen des medizinischen Staatsexamens (M1 + M2) so beantwortete, dass die Software mit der Note 4 (M1 60,1 % = 158/263) und im M2 66,7 % = 168/252) bestanden hätte, hat sich nun eine Arbeitsgruppe aus den Niederlanden gefragt, ob damit auch weitgehend die Fragen von Patienten in der Notaufnahme beantwortet oder gar Verdachtsdiagnose gestellt werden können.

Ten Berg H, van Bakel B, van de Wouw L, Jie KE, Schipper A, Jansen H, O’Connor RD, van Ginneken B, Kurstjens S. ChatGPT and Generating a Differential Diagnosis Early in an Emergency Department Presentation ahead of print, DOI: 10.1016/j.annemergmed.2023.08.003

Beispielhaft wurden die annonymisierten Daten (inklusive Untersuchungsbefunden und Laborergebnissen) von 30 Patienten aus dem Pool der Notaufnahme des Jeroen-Bosch-Krankenhaus in ’s- Hertogenbosch in die Sofware eingegeben. Der Auftrag an die Software lautete fünf mögliche Diferentialdiagnosen vorzuschlagen. Diese wurde mit den von den Notaufnahmeärzten dokumentierten Differentialdiagnosen und mit der abschließenden Diagnose der Patienten verglichen.

Bei den Ärzten fand sich die richtige Diagnose in 87 % der Fälle unter den Differentialdiagnosen, bei der ChatGPT (Version 3.5) sogar in 97 % der Fälle. Damit der Bot in der Lage medizinische Differentialdiagnosen vorzuschlagen. Nicht immer jedoch seien die Begründungen des Chatbots medizinisch plausibel gewesen, manchmal gar widersprüchlich. Dies könne zu Fehldiagnosen mit schwerwiegenden Folgen führen.

Künstliche Intelligenz entwickelt sich schneller, als wir angenommen hätten. Auch wenn die Technik noch keine sicheren Diagnosen erlaubt, sind wir dem TriCoder von Dr. „Pille“ McCoy aus Startrek wohl wieder einen Schritt näher.

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