Inzidenz und Versorgung des mittelschweren bis schweren SHT

Eine aktuelle Auswertung des DGU TraumaRegisters wurde im Deutschen Ärzteblatt veröffentlich:

Maegele M, et al. Inzidenz und Versorgung des mittelschweren bis schweren Schädel-Hirn-Traumas. Retrospektive Analyse auf der Grundlage des TraumaRegisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (TR-DGU). Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 167–73. DOI: 10.3238/arztebl.2019.0167 (PDF)

Eine kurze Zusammenfassung:

  • In den Jahren 2013 bis 2017 wurden 41.101 Patienten mit mittelschwerem bis schwerem SHT in dem am DGU TraumaRegister assoziierten Kliniken in der Deutschland behandelt (n=605 Kliniken).
  • Dies entspricht 8.220 Fällen/Jahr und damit einer Inzidenz von 10,1/100.000/Jahr.
  • In 39% der Fälle lag ein isoliertes SHT vor.
  • Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 60 Jahren (Median; Bereich 0–104 Jahre); das Geschlechterverhältnis männlich zu weiblich betrug 2:1.
  • Bei 98% lag ein stumpfes Trauma vor.
  • Stürze aus niedriger Höhe waren die häufigste Ursache (38,7%).
  • 44% der Betroffenen wurden im Rahmen der prähospitalen Versorgungsphase intubiert.
  • Mehr als 95% der Patienten erhielten innerhalb von 22 Minuten (SD: +/-17) nach Klinikaufnahme eine kraniale Schnittbildgebung (CCT).
  • Bei 18% erfolgte ein neurochirurgischer Notfalleingriff.
  • Die Krankenhausmortalität betrug 24%; die Mortalität bezogen auf 100.000/Jahr lag bei 2,4. Über die Hälfte der Patienten erholte sich gut/mit leichter Behinderung, 15% überlebten mit schwerer Behinderung oder im vegetativen Status.

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