„Why mothers die?“ – Teil 4

Bildschirmfoto 2016-05-05 um 10.03.06Die sehr seltene peri- oder postpartale Kardiomyopathie (PPCM) ist gekennzeichnet durch eine plötzlich einsetzende Herzinsuffizienz innerhalb der letzten Schwangerschaftswochen bis 6 Monate nach der Geburt. Das klinische Bild entspricht einer dilatativen Kardiomyopathie (DCM), die allerdings sehr schnell voran schreitet und binnen weniger Tage bei einer gesunden Frau nach der Geburt eine höchstgradige Herzinsuffizienz bedingt. Diese kann höchste Katecholamindosierungen und Organersatzverfahren bis hin zur Notwendigkeit einer Herztransplantation erfordern.
Bei weniger als 30% der betroffenen Patientinnen kann eine komplette Heilung mit Normalisierung der linksventrikulären Funktion und der Herzkammergröße beobachtet werden.
Ursächlich wird derzeit angenommen, dass eine Spaltprodukt des Stillhormons Prolaktin (16-kDa-Prolaktin) unter bestimmten Voraussetzungen die Mikrozirkulation im Myokard und die metabolische Aktivität der Herzmuskelzellen erniedrigt und damit die Pumpfunktion massiv beeinträchtigt. Deshalb wird neben der symptomatischen Therapie der Herzinsuffiziennz eine pharmakologische Inhibition der Prolaktinsekretion durch den Dopamin-2D-Rezeptor-Agonisten Bromocriptin diskutiert. Im Mäusemodell konnte so die Entstehung der PPCM verhindert werden.
Eine gute Übersicht zu diesem seltenen Krankheitsbild bietet die folgende Publikation von Denise Hilfiker-Kleiner im Deutschen Ärzteblatt von 2008.
Hilfiker-Kleiner, D., Schieffer, E., Meyer, G. P., Podewski, E., & Drexler, H. (2008). Postpartum cardiomyopathy: a cardiac emergency for gynecologists, general practitioners, internists, pulmonologists, and cardiologists. Deutsches Ärzteblatt International, 105(44), 751–756. http://doi.org/10.3238/arztebl.2008.0751
Das PDF ist frei verfügbar.

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