Schauen wir heute doch noch mal etwas genauer in die neuen Empfehlungen zum Vorgehen für den „physiologisch schwierigen Atemweg“:
Kornas RL et al. Evaluation and Management of the Physiologically Difficult Airway: Consensus Recommendations From Society for Airway Management. Anesthesia Analgesia 2020, online
Zum Thema „Hypotension“ finden sich folgende detaillierten Empfehlungen:
- Patienten sollten einen intravenösen Zugang haben, der für eine schnelle Flüssigkeitsverabreichung vor der Intubation ausreicht.
- Patienten sollten auf ein hohes Risiko eines hämodynamischen Kollapses im Rahmen der Intubation untersucht werden. Patienten mit einem Shock Index >0,7 haben ein erhöhtes Risiko.
- Hypotonische Patienten aufgrund eines obstruktiven Schocks infolge eines akuten oder akut-auf-chronischen rechtsventrikulären Versagens sollten gemäß den RV-Versagensrichtlinien behandelt werden.
- Flüssigkeitsempfindliche und -tolerante Patienten sollten vor der Intubation oder zumindest während des Intubationsversuchs mit Volumensubstitution behandelt werden.
- Wenn möglich, sollte bei Patienten, die nicht auf das Volumen ansprechen oder nicht flüssigkeitstolerant sind, noch vor der Intubation eine Vasopressorinfusionen begonnen werden.
- Wenn Vasopressorinfusionen nicht möglich sind, sollten bolusdosierte Vasopressoren zur Verfügung stehen und verwendet werden, um den systemischen Druck während und nach der Intubation aufrechtzuerhalten, bis eine Infusion begonnen werden kann.
- Wenn bolusdosierte Vasopressoren verwendet werden, sollte verdünntes Adreanalin als Vasopressor der Wahl bei Patienten mit eingeschränkter Herzfunktion in Betracht gezogen werden.
- Es sollten hämodynamisch neutrale Induktionsmittel verwendet werden.