Einen aktuellen Überblick zu COVID19 bietet Thomas-Rüddel et al.:
Thomas-Rüddel D et al. „Coronavirus disease 2019“ (COVID-19): update für Anästhesisten und Intensivmediziner März 2020″. Der Anaesthesist https://doi.org/10.1007/s00101-020-00758-x (PDF)
Kurz zusammengefasst:
- Die Coronavirus-disease-2019(CO- VID19)-Epidemie stellt die Fachbereiche Notfallmedizin, Anästhesiologie und Intensivmedizin vor erhebliche Herausforderungen.
- Die Erkrankung verläuft in der Mehrzahl der Fälle mild, aber ca. 5 % entwickeln ein schweres „acute respiratory distress syndrome“ (ARDS).
- Es müssen Strukturen geschaffen werden, um möglichst viele leicht Betroffene ambulant zu versorgen.
- Der Erregernachweis erfolgt mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR), bei kritisch Kranken bevorzugt aus dem unteren Respirationstrakt.
- Eine Noninvasive-ventilation (NIV)- Therapie oder gar die Verabreichung von High-flow-Sauerstoff ist kritisch zu bewerten, da erhebliche Infektionsgefahren für das Personal damit verbunden sind.
- Sollte NIV dennoch eingesetzt werden, muss bei Versagen frühzeitig intubiert werden.
- Im Gegensatz zu anderen schweren Infektionserkrankungen verschlechtert sich der Zustand des COVID-19- Patienten häufig erst verzögert im Krankheitsverlauf.
- Die Vermeidung nosokomialer Infektionen, insbesondere durch konsequente Anwendung der Schutzausrüstung, ist essenziell.
- Neben der eigentlichen Krankenversorgung können Personalausfälle und Ressourcenmangel zu erheblichen Störungen der Betriebsabläufe führen.
- Strukturen, die eine Versorgung anderer akuter Krankheitsbilder, wie z. B. Traumen, Myokardinfarkte oder Geburten ermöglichen, müssen gezielt aufrechterhalten werden.