(Konservatives) Nichttraumatologisches Schockraummanagement 2.0

Der nachfolgende Beitrag wurde in der Fachzeitschrift für das „Editors Pick“ ausgewählt und ist damit frei zugänglich.

Kumle B et al. Nichttraumatologisches Schockraummanagement: Struktur, Organisation und erste Schritte. Notfall Rettungsmed https://doi.org/10.1007/s10049-019-0613-1 (PDF)

Mit dem Siegel des „Editors Pick“ werden von den Herausgebern von Notfall & Rettungsmedizin qualitativ herausragende, frei eingereichte Beiträge eine besondere Aufmerksamkeit verliehen.

Geeignete Beiträge:

  • sind wissenschaftlich fundiert
  • vermitteln wegweisendes Wissen
  • sind von übergeordnetem Interesse

Kritisch kranke Patienten werden regelmäßig in der präklinischen Notfallmedizin versorgt. Gerade an der Nahtstelle zwischen prähospitaler und innerklinischer Versorgung besteht eine große Herausforderung darin, die Patientenbehandlung ohne Zeitverlust und auf hohem Niveau fortzuführen. In den letzten Jahren hat sich daher ein Interessenschwerpunkt zum Thema (konservatives) „nichttraumatologische Schockraumversorgung“ in Zentralen Notaufnahmen entwickelt. Mittlerweile liegen erste monozentrische Daten vor (OBSERvE-Studie) und es wird kontinuierlich an der Entwicklung eines nichttraumatologischen Schockraummanagements zur optimalen Versorgung von kritisch kranken Patienten in der Zentralen Notaufnahme gearbeitet.

Der vorliegende Beitrag beschreibt erstmalig auf der Basis von Erfahrungen und Expertenmeinungen eine strukturierte Vorgehensweise im nichttraumatologischen Schockraummanagement.

  • Die Stabilisierung und Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen eines kritisch kranken Patienten unterscheidet sich nicht von der eines traumatologischen Patienten.
  • Da die Ursachen der lebensbedrohlichen Situation häufig unbekannt sind, sind klare diagnostische Pfade notwendig, um möglichst schnell eine Diagnose sichern und die not- wendige Initialtherapie einleiten zu können.
  • Aufgrund der Komplexität der häufig multipel erkrankten Patienten bedarf es eines notfall- und intensivmedizinisch geschulten Notaufnahmeteams mit klaren Festlegungen im Diagnostik- und Behandlungsablauf.
  • Um Kontinuität und Routine in der Versorgung kritisch Kranker zur gewährleisten und weil die Intensivressourcen häufig knapp sind, sollte das Notaufnahmeteam in der Lage sein, eine erweiterte Intensivtherapie durchzuführen.
  • Umfangreiche Kenntnisse in der Notfallsonographie erleichtern die schnelle Diagnose von Erkrankungen, deshalb muss die Ausbildung in der Notfallsonographie weiter ausgebaut werden.
  • Um weitere Rückschlüsse auf die Versorgung kritisch Kranker zu erlangen, ist die Etablierung eines Registers analog zum TraumaRegister DGU® notwendig.
  • Ein standardisiertes Training bzw. ein Kurs zum nichttraumatologischen Schockraummanagement, der in den Anforderungen über die bisher etablierten Kurssysteme hinausgeht, muss entwickelt und eingeführt werden.
Abbildungen
(Bitte beachten Sie das PDF des Beitrages, hier sind die Abbildung richtig lesbar)

Indikationen, Voraussetzungen und Beispielausstattung für einen Schockraum.
(Nach [Bernhard et al. Intensiv Notfallbehandlung 2014; 39:93–108])

Primary survey“ im nichttraumatologischen Schockraum.

„Secondary survey“ im nichttraumatologischen Schockraum.

Point-of-care-Ultraschall (POCUS) in der Notaufnahme.

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