Nierenschädigung und Mortalität

Internationale Studien belegen, dass das Auftreten einer akuten Nierenschädigung („acute kidney injury“, [AKI]) bei Krankenhauspatienten mit Mortalität und Morbidität assoziiert ist.

Die Klassifikation und Stadieneinteilung eines AKI wird aktuell nach den KDIGO-Leitlinien über Änderungen des Serum-Kreatinins und der Urinausscheidung vorgenommen.

Khadzhynov D, et al. The incidence of acute kidney injury and associated hospital mortality—a retrospective cohort study of over 100 000 patients at Berlin‘s Charité hospital. Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 397– 404. DOI: 10.3238/arztebl.2019.0397

Wie hängen nun die AKI und die Krankenhausmortalität zusammen ?

  • Retrospektive Untersuchung der Daten von 103 161 Patienten der Charité  Universitätsmedizin Berlin, die im Zeitraum von 2014 bis 2017 für mindestens zwei Tage stationär behandelt wurden.
  • Episoden einer akuten Nierenschädigung (AKI) nach kreatininbasierten KDIGO- Kriterien traten bei über 20 % aller Krankenhausaufenthalte auf.
  • AKI-Episoden waren eng mit kurzfristiger und langfristiger Mortalität assoziiert, wobei ein schrittweiser Anstieg der Mortalität von AKI-Stadium 1 nach AKI-Stadium 3 beobachtet wurde (s. Abb).
  • Die administrative Codierung eines AKI mit der Ziffer N17 erfasste nur einen geringen Anteil der AKI-Episoden.
  • Für alle drei Stadien fand sich eine erhebliche Untercodierung (< 20 % Codierung bei AKI-Stadium 1, 60–70 % Codierung bei AKI-Stadium 3) als Hinweis auf unzureichende klinische Wahrnehmung.

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