If you don’t take a temperature, you can’t find a fever …

If you don’t take a temperature, you can’t find a fever
–  Awareness in out-of-hospital vital signs in 
cases of suspected sepsis

Die Sepsis und der septische Schock standen in der jüngst veröffentlichen Studie von Casu et al. im Fokus.

Casu, S., Blau, J., Schempf, B., Häske, D. (2018): If you don’t take a temperature, you can’t find a fever  – Awareness in out-of-hospital vital signs in cases of suspected sepsis. Notfall Rettungsmed https://doi.org/10.1007/s10049-018-0526-4

In dieser retrospektiven Datenanalyse wurde untersucht, wie regelhaft in der prähospitalen Notfallversorgung die relevanten Vitalparameter im Falle vermuteter Infektionen dokumentiert wurden, um eine Sepsis oder einen septischen Schock frühzeitig erkennen zu können. Insgesamt wurden hierfür 68.798 präklinische Notfallprotokolle eines Rettungsdienstbereichs in Deutschland untersucht.

Protokolle (n = 1390) mit den Indikatordiagnosen Pneumonie, Meningitis und primärer Sepsis wurden in die Untersuchung eingeschlossen. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Atemfrequenz in 31,5% und die Körpertemperatur in 26,2% der Fälle dokumentiert war. Am häufigsten wurde die Herzfrequenz (97,2%) erfasst, wobei es signifikante Unterschiede zwischen den Diagnosen gab (p < 0,001).

Die Autoren fassten zusammen, dass deutliche Mängel in der Dokumentation von Vitalparametern im Rahmen der Versorgung von Patienten mit vermuteter Pneumonie, Meningitis oder primärer Sepsis erkannt werden konnten, mutmaßlich jedoch auch das Bewusstsein für diese Diagnosen und die Bedeutung der Vitalparameter fehlte. Dies zeigte sich insbesondere bei der Erfassung der Atemfrequenz sowie der Körpertemperatur. Da zum Zeitpunkt der Datenerhebung diese Vitalparameter ein fester Bestandteil für die Verdachtsdiagnose der Sepsis waren, schließen die Autoren aus den Ergebnissen, dass prähospital tätiges Personal für das Thema Sepsis mehr sensibilisiert und geschult werden muss. Über das Verständnis des Erkrankungsbildes sollten vermehrt die wesentlichen Vitalparameter erhoben werden, um im Kontext zu einem infektiologischen Fokus als Warnzeichen einer Sepsis zu dienen und somit das tödliche Erkrankungsbild frühzeitig zu erkennen und zeitnah die entsprechenden organisatorischen und medizinischen Konsequenzen zu ziehen. Für alle Interessierte: dieser Artikel ist als „Editors Pick“ frei über die Internetseite des Fachjournals zugänglich.

 

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