Im New England Journal of Medicine (NEJM) ist gerade eine aktuelle Übersichtsarbeit zum Thema „Leberzirrhose“ publiziert worden:
Ge PS et al. Treatment of patients with cirrhoses. NEJM 2016; 375: 767-777
Ein paar kurze Fakts „zum Einheizen“ aus der Einleitung (Auszug):
- Leberzirrhose ist eine irreversible Fibrose der Leber und das Finalstadium einer chronischen Erkrankung eines lebenswichtigen Organs
- Leberzirrhose ist auf Platz 8 der Haupttodesursachen in den USA und Platz 13 weltweit
- Komplikationen der Leberzirrhose sind: Portale Hypertension, Dekompensation, Aszites, spontan bakterielle Peritonitis, hepatische Encephalopathie, Ösophagusvarizenblutungen, hepatorenales Syndrom und Hepatozelluläres Carzinom.
- Überlebensdauer von Patienten mit kompensierter Leberzirrhose ist 10-13 Jahre
- Überlebensdauer von Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose beträgt durchschnittlich 2 Jahre
- häufigste Ursachen der Leberzirrhose sind: Hepatitis B, Hepatitis C, Alkoholkonsum, nicht-alkoholische Steatosis hepatitis
- Von Patienten mit einer ethyltoxischen Leberzirrhose, die den Alkoholkonsum beenden leben nach 3 Jahren noch 65%, wird der Alkoholkonsum nicht beendet, beträgt das 3-Jahrsüberleben 0%.
- Beachte das „Betablocker window“…
- cave: NSAR ist bei Leberzirrhose kontraindiziert wegen Risiko eines akuten Nierenversagens, gastrointestinale Blutung, Ausnahme low-dosis ASS bei kardiovaskulärer Erkrankung, die im Schwertgrad höher wiegt als die Leberzirrhose
- cave: Opiate müssen vorsichtig eingesetzt werden (Abbau, Kumulation), Tramadol in niedriger Dosierung ist sicher, typische Lokalanästhesie zB Lidocain ist möglich
- cave: Benzodiazepine sollten bei Patienten mit hepatischer Enzephalopathie vermieden werden
- Statine können bei Patienten mit Leberzirrhose gegeben werden. Studien zeigen sehr niedrige Inzidenzen von Static-induzierte Leberschädigungen
Das Studium dieser Übersichtsarbeit lohnt sich in jedem Fall.
Wir bedanken uns bei Prof. Dr. Faramarz Dehghani, Department of Anatomy and Cell Biology, Martin Luther Universität Halle-Wittenberg für die Überlassung des Fotos.