Hospitalisierung und Intensivtherapie am Lebensende

Eine aktuelle Untersuchung im Deutschen Ärzteblatt zeigt aktuelle Daten zur Intensivtherapie am Lebensende:

Fleischmann-Struzek C et al. Hospitalisierung und Intensivtherapie am Lebensende. Eine nationale Analyse der DRG-Statistik zwischen 2007 und 2015. Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 653–60. DOI: 10.3238/arztebl.2019.0653 (PDF)

Die Inanspruchnahme einer Intensivtherapie bei Krankenhausaufenthalten am Lebensende nimmt in Deutschland in allen Altersgruppen und insbesondere bei älteren Menschen zu. Ein vermehrter Versorgungsbedarf am Lebensende (End-of-life Care) auf der Intensivstation erfordert entsprechende Verbesserungen bei der Aus- und Weiterbildung, in der Gesundheitspolitik und bei der Kostenerstattung. Es ist unklar, ob diese Intensität der Versorgung angemessen und den Patientenwünschen entsprechend ist. So schlussfolgern die Autoren:

  • Eine Auswertung der DRG-Statistik (DRG, „diagnosis related groups“) zeigt, dass in Deutschland weniger Menschen im Krankenhaus sterben, jedoch mehr Menschen am Lebensende im Krankenhaus intensivmedizinisch behandelt werden.
  • Etwa 25 % der im Krankenhaus Verstorbenen erhielten 2015 eine Intensivtherapie während des Krankenhausaufenthaltes.
  • In der Altersgruppe ab 65 Jahren stieg die Zahl der im Krankenhaus Verstorbenen, die eine Intensivtherapie erhalten hatten, zwischen 2007 und 2015 von 63.235 auf 85.904 und damit dreimal so schnell wie die Zahl der Krankenhaustodesfälle, die sich von 322.911 auf 354.910 erhöhte.
  • Diese Ergebnisse erfordern verstärkte Anstrengungen zur Umsetzung und Stärkung der palliativmedizinischen Versorgung auf der Intensivstation.

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